Wie alles begann
Ein Vertrag aus dem Jahr 809
Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes „isamanninga“ ist durch eine Freisinger Traditionsnotiz überliefert: Am 23. Februar des Jahres 809 trafen sich hier Bischof Atto von Freising und Bischof Erachar, um vor zwölf Zeugen ein Abkommen über die Rückgabe von „Unfreien“ (Leibeigenen) zu treffen. Offenbar hatten die Verhandlungen mit Ismaning selbst nichts zu tun. Die Tatsache jedoch, dass der Ort als Treffpunkt namentlich genannt wurde, lässt den Schluss zu, dass es dort bereits ein repräsentatives Gebäude in Freisinger Besitz gab, umgeben von einer entsprechenden Ansiedlung.
Die erste Erwähnung bleibt kein Einzelfall. In den folgenden Jahrhunderten wird Ismaning in den bischöflichen Protokollbüchern mehrfach genannt. Aus einer Urkunde des Jahres 1305 geht hervor, dass der Bischof Lehnsherr von 17 Bauernhöfen, zwei Mühlen und einem Gasthaus war; bereits seit Ende des 13. Jahrhunderts galt für Ismaning auch die Freisinger Gerichtsbarkeit. Damit wurde die Bindung des Dorfes an das Bistum immer enger. Schließlich verkaufte Kaiser Ludwig der Bayer im Jahre 1319 dem Freisinger Hochstift die Herrschaft über die fünf Ortschaften Ismaning, Unter- und Oberföhring, Englschalking und Daglfing. Diese bildeten nun die „Grafschaft auf dem Yserrain“, die später als „Reichsgrafschaft Ismaning“ alle Verwaltungsrechte besaß.